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Spare Kosten!

Ladekosten

Aufgrund jahrelanger Erfahrung haben wir eine relativ genaue Vorstellung von den Treibstoffkosten für den Betrieb eines Diesel- bzw. Benzinautos. Aber mit welchen Stromkosten muss man bei einem Elektroauto rechnen? Hier gibt es eine große Preisspanne: von kostenlosem Laden (z. B. an öffentlichen Ladesäulen) bis hin zu Kosten, die an DC-Schnellladestationen anfallen (vergleichbar mit den üblichen Treibstoffpreisen). Üblicherweise haben Elektroautos einen Energiebedarf von ca. 15-20 kWh je 100 km. Bezogen auf die Kosten für Haushaltsstrom sind das rund 5 EUR/100 km. Benzinkosten liegen bei einem Verbrauch von 7 Litern auf 100 km eher bei 10 EUR – Tendenz steigend. 

Gut zu wissen

Als wesentliches Hemmnis der E-Mobilität werden oftmals die höheren Kosten eines Elektrofahrzeugs im Vergleich zum Verbrenner aufgeführt. Dabei wird zumeist nur der Anschaffungspreis, jedoch nicht die Wartungs- und Betriebskosten berücksichtigt. Diese sind jedoch bei einem E-Fahrzeug wesentlich geringer als bei einem Verbrenner. So liegt die Jahresinspektion bzw. der Kundendienst eines E-Autos bei manchen Marken deutlich unter 100 EUR. Selbst die Bremsen halten beim E-Fahrzeug länger, weil im Alltagsbetrieb das Bremsen weitgehend über die „Rekuperation“ (Stromerzeugung aus der Bewegungsenergie) erfolgt. 10 Jahre Steuerbefreiung und oftmals günstigere Kasko-Tarife kommen noch dazu.

Vorteile in Unternehmen

Elektrofahrzeuge sind insbesondere im betrieblichen Einsatz längst alltagstauglich. Sie bieten mehr Fahrkomfort und verursachen weniger Lärm oder Luftschadstoffe. Dadurch eröffnen sie neue Möglichkeiten für einen effizienten und kostengünstigen Fuhrpark. Und es gibt noch weitere Vorteile: 

Finanzielle Vorteile

  • Niedrige Betriebskosten: Im Betrieb sind Elektrofahrzeuge sparsamer als Verbrenner, denn Strom ist im Verhältnis billiger als Benzin und die Wartungskosten fallen ebenfalls deutlich niedriger aus (kein Ölwechsel, kein Auspuff, keine Zündanlage, kein Treibstoffsystem). Auch die Antriebsbatterie ist wartungsfrei.

  • Steuerliche Vorteile: Neben einer Kfz-Steuerbefreiung von zehn Jahren, haben Elektroautos in Unternehmen weitere steuerliche Vorteile. E-Dienstwagen, die privat genutzt werden, werden nur mit 0,25% des Bruttolistenpreises als geldwertem Vorteil besteuert.  

Nicht-finanzielle Vorteile

  • Image: E-Autos haben ein berechtigtes Image von Nachhaltigkeit, Exklusivität und Innovation. Dieser Ruf wird von Unternehmen und Betrieben als Marketing-Instrument benutzt. Auch eine Ladesäule im Kundenparkplatz kann einen Beitrag zur Kundengewinnung leisten.  

  • Mitarbeiterbindung: Viele Unternehmen setzen mittlerweile bewusst auf dienstliche E-Fahrzeuge, um die Mitarbeiterbindung zu stärken. Fahrspaß, finanzielle Vorteile und ein Gefühl von Exklusivität tragen dazu bei.  

  • Privilegien im urbanen Bereich: Elektrofahrzeuge profitieren oft von besonderen Privilegien in Städten: freie Parkplätze, freier Zugang zu Umweltzonen oder sogar kostenloses Laden. 

Fuhrpark

Elektromobilität ist eine clevere Investition für Unternehmen. Dabei geht es nicht nur darum, Fahrzeuge mit Verbrennungsmotor durch E-Fahrzeuge zu ersetzen, sondern die betriebliche Mobilität grundsätzlich zu betrachten.

Ziel ist es, für den jeweiligen Bedarf das am besten geeignete Verkehrsmittel einzusetzen. Nicht nur wer eine große Fahrzeugflotte sein Eigen nennt, profitiert. Auch kleine Hersteller, Händler und Dienstleister haben einen Vorteil von der Elektromobilität. Und mit einer weiter steigenden CO2-Bepreisung kann dieser Vorteil zukünftig noch größer ausfallen.

    Gut zu wissen

    Jeder Tropfen Benzin, der einmal im Motor verbrannt wurde, ist für immer verloren. Beim Bremsen wird die Bewegungsenergie in Wärme umgewandelt.

    Im Gegensatz dazu wird Strom, der einmal für den Antrieb genutzt wurde, durch das Bremsen teilweise zurück gewonnen. Ähnlich wie beim Fahrrad-Dynamo wird dem Fahrzeug dabei Bewegungsenergie entzogen.
    Diese so genannte Rekuperation funktioniert übrigens bei tiefen Temperaturen immer schlechter, weil eine kalte Batterie schlechter Strom aufnehmen kann. Daher haben E-Fahrzeuge auch immer eine mechanische Bremse, so wie klassische Verbrenner.

    E-Arbeitsmarkt

    Im Vergleich zum Verbrenner ist ein Elektromotor deutlich einfacher aufgebaut. Er benötigt u.a. keine Abgasnachbehandlung, Treibstoffpumpen, Kolben, Ventile oder mehrstufige Getriebe. Das bedeutet aber nicht zwingend einen Verlust an Wertschöpfung. Untersuchungen zeigen, dass der "Arbeitsaufwand" für die Produktion eines E-Autos insgesamt nicht geringer wird. Gegenüber einem Verbrenner fallen zwar Komponenten weg, dafür kommen "e-spezifische" Bauteile hinzu (Leistungselektronik, Steuerelemente und Sensorik, Batterie-Klimatisierung etc.). Aktuell ist die Wertschöpfung in Deutschland bei Elektrofahrzeugen sogar noch höher als bei Verbrennern. Der Beschäftigungsrückgang in der Automobilindustrie wird vielmehr auch durch Produktivitätssteigerungen verursacht.

    Ein größeres Risiko steckt insbesondere in der Nicht-Ansiedlung neuer Technologien und im Wegbrechen globaler Absatzmärkte für die Verbrennertechnik. Die Statistiken über Neuzulassungen unterschreiben diese Tendenz: nach Aussage des Verbandes der Automobilindustrie ist bereits jeder 4te Neuwagen elektrifiziert!

    Wandel der Automobilindustrie

    Seit vielen Jahren sind die verkehrsbedingten Umweltprobleme - CO2, NOx, Feinstaub, Lärm - bekannt. Dennoch hat der entscheidende Impuls für den selbstverantwortlichen Umstieg von Industrie und Märkten auf eine nachhaltige Mobilität offenbar gefehlt. Daher hat die EU Kommission Vorgaben zur Reduktion der CO2-Emissionen sowie zur Verbesserung der Luftqualität definiert und mit Strafmaßnahmen belegt.

    Auch weltweit haben zahlreiche Städte und Länder reagiert. Insbesondere in wichtigen Absatzmärkten der Automobilindustrie werden bereits Zulassungs- und Fahrverbote für Verbrenner diskutiert. Das Aus ist meist in zehn bis 15 Jahren. Parallel hierzu werden zunehmend umweltfreundliche Alternativen gefördert. 

    Die Wertschöpfung für unsere bisherigen Oberklasse-Fahrzeuge ist daher zeitlich limitiert. Wenn wir nicht jetzt neue Technologien angehen, verlieren wir möglicherweise die internationalen Märkten von morgen.

    Aufgepasst!

    Mit den zahlreichen Umweltzonen unserer Städte haben wir in Deuteschland bereits rund 100 emissionsbedingte Fahrverbote. Die Regelungen sind aber noch so großzügig, dass in der Realität kaum ein Auto ausgeschlossen wird. Wer die "Grüne Plakette" nicht mehr bekommt, hat oftmals schon den Oldtimer-Status erreicht ("H-Zulassungskennzeichen").

    Wenn sich die Grenzwerte aus Emissionsschutzgründen jedoch verschärfen, dann wird ein Kostenvergleich Elektro vs. Verbrenner nicht mehr entscheidend sein - sondern vorrangig die Frage, ob man damit überhaupt fahren darf. Dies wird sich dann auch entscheidend auf den Restwert der Gebrauchten auswirken. 

    Weiterführende Links zum Thema europäische CO2-Flottenziele
    • ICCT Studie "On the electrification path: Europe’s progress towards clean transportation", März 2021

    Quiz

    1. 

    Welche Stromkosten (bezogen auf den Haushaltsstrom) entstehen beim Laden für eine Reichweite von 100 km?

    2. 

    In welchen deutschen Städten gelten bereits jetzt Dieselfahrverbote? (mehrere Antworten sind möglich!)

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    3. 

    Fährt man mit einem E-Auto günstiger als mit einem Verbrenner?